Unsere Karten

Hier findest du unsere Trauerkarten – jede bietet in ihrer Weise eine Chance auszudrücken, was dich bewegt. Wir haben bewusst sehr verschiedene Motive, Gedanken und Stimmungen gesammelt und eingefangen. Unsere Karten lassen viel Raum für eigenes Füllen und Interpretieren. Aktuell gibt es fünf fertige Karten, weitere folgen nach und nach.

Wie schreibt man eine Trauerkarte?
Für das Schreiben gibt es keine „Anleitung“, wir möchten dich aber ermutigen, einfach ganz ehrlich dein (Mit)Gefühl und deine Gedanken auszudrücken. Einige Anregungen haben wir gesammtelt. Die Gedanken und Geschichten, z.B. wie die Motive entstanden sind, können ein Anstupsen, eine Inspiration sein. Welche Karte zu welchem Anlass passt, kannst du jedoch am besten für dich selbst erspüren. Und manchmal müssen es auch gar nicht viele Worte sein oder es ist nur ein In-Worte-Fassen deiner Sprachlosigkeit… 

Jedes Motiv

Jedes Motiv hat seine Geschichte. Unsere Trauerkarten für ehrliches (mit)fühlen sind jede für sich auf besondere Weise entstanden. Uns war es wichtig, nicht einfach Hankas Fotoarchiv nach schönen Motiven zu durchsuchen und dann einen Text dazuzuschreiben. Auch haben wir Abstand davon genommen, bekannte Zitate oder übliche Sprüche zu verwenden.

Wir wollten, dass jede Karte in einem gemeinsamen Prozess entsteht. Wir haben jeweils in dem Moment oder teilweise über eine längere Zeit, Ideen für Bild, Wort und Gefühl verschmelzen lassen. Sind darüber ins Gespräch gekommen, was wir ausdrücken möchten und haben dabei auch unseren Weg nochmal reflektiert.
 
Es ist uns ein Herzensanliegen, dass jedes Motiv auch unsere gemeinsame Geschichte abbildet, eine persönliche Note hat. Wir wünschen, dass wir dieses Gefühl und unsere Geschichte teilen können, dass es bei dir und deinem trauernden Herzensmenschen ankommt!
 
Es ist gar nicht so leicht, Trauer ohne Kitsch, Klischee und Verstaubtheit in Wort und Bild auszudrücken.
Und ebenso herausfordernd ist es, in unserer Ehrlichkeit die Karten nicht zu dunkel und bedrückend erscheinen zu lassen. Emilia war da unsere kritische Stimme und hat immer wieder geprüft, was für sie als Trauernde gut war oder auch gar nicht geht.
Wir ziehen also gemeinsam los, immer wieder, mit Ideen im Kopf, aber auch offen für spontan Entstehendes und Entdeckbares. Ausgerüstet mit Kamera, Notizblock, ein paar Accessoires, einem weiten Blick und in Gedanken an unser Erlebtes und Erfühltes sind wir u.a. in Leipzig und der Freiburger Gegend unterwegs.

Nr.1 - GEdanken an dich

„Ich denke an dich.“ In unserer Geschichte haben wir gemerkt, wie gut es tut, das zu hören oder zu lesen. Immer und immer wieder. Zu spüren, dass niemand allein ist, dass niemand vergessen wird.
Vielleicht gerade dann, wenn dir die Worte fehlen, kannst du mit dieser Karte einfach deine liebevollen Gedanken ausdrücken. Es ist auch vollkommen ok, dem nicht mehr viel hinzuzufügen.
Als Trauernde*r ist es schön, solch eine Karte einfach nur so zu bekommen, oder aber an besonderen Tagen wie dem Sterbetag oder dem Geburtstag des geliebten Menschen.
Wir haben dieses Motiv gemeinsam in einem schönen Wald arrangiert. Es bildet für uns das Wechselspiel von Vergänglichkeit und Festhalten, Licht und Schatten, bewusster Gestaltung und lebendiger Natur ab.

Nr.2 - Nebelkrähen

Dieses Foto entstand noch vor unserer Idee des Trauerkarten-Projekts. Wir waren an einem grauen Novembertag gemeinsam spazieren: Ein stiller Moment, kein Wind, grauer Nebel, kaum Geräusche, unser Blick in die Weite und dann waren da die Krähen. Es war ein besonderer Tag: der zweite Geburtstag ohne Frederik, etwas mehr als ein Jahr nach seinem Tod. Da war viel Traurigkeit darüber, aber es war gut, zusammen zu sein. Gemeinsam den Tag zu begehen und es uns dennoch schön zu machen. Trotz grauem Schleier, hatten wir es gemütlich, warm, Kerzen, Tee und Kuchen.
Dass daraus ein Motiv wurde, war Hankas Idee als wir unser Projekt angingen, denn das Bild verkörpert so gut die Stimmung des gemeinsamen Seins in schweren Zeiten.

Nr.3 - Weg

Trauern ist ein Weg – und mit diesem Bewusstsein haben wir uns gezielt dieses Motiv gesucht. Wir gehen Schritt für Schritt weiter und suchen unseren ganz individuellen Umgang mit dem Verlust, die Trauer wird Teil unseres Lebens.

Der Text zu dem Foto ist entstanden, als wir zusammen auf unsere Zeit zurückgeblickt haben. Wir haben in Worte gefasst, was Hanka als Freundin an Unsicherheit empfunden und was Emilia gut getan hat, zu hören. Glaubt uns, das war gar nicht so einfach! Wie das Da-Sein, Geben und Begleiten genau aussieht, müsst ihr gemeinsam für euch erforschen, da gibt es kein Geheimrezept. Aber dein Angebot, deine Ehrlichkeit und deine Öffnung, die du deinem trauernden Herzensmenschen durch diese Karte ausdrückst, machen bereits den ersten Schritt…

Nr.4 - Abschied

Nicht ‚Auf Wiedersehen‘, sondern Abschied. Der Tod ist ein Abschied mit Entgültigkeit – zumindest in dieser Welt. Was danach kommen mag, kann dem ein oder anderen Menschen Hoffnung und Trost geben. Vielleicht bietest du deinem trauernden Herzensmenschen an, darüber zu sprechen, was dieser ganz persönliche Abschied bedeutet? Manchmal tut es gut – auch wenn es weh tut – zu benennen und jemandem anderen zu erzählen, was man betrauert und verabschiedet.

Manche Menschen lässt man ungern gehen, weiß aber, dass deren Zeit so ist. Trauer und Abschied dürfen sein, dürfen Raum einnehmen.Vielleicht möchtest du deinen Herzensmenschen bei einem Abschied begleiten? Drück das gerne mit dieser Karte aus. Es darf auch ganz konkret sein, z.B. ein gemeinsamer Spaziergang zu einem besonderen Ort oder ein Blick auf alte Fotos…
 

Dieses Bild auf Karte entstand auf einer erst unscheinbaren Wiese in einem Friedhof. Die Magaritten und der Ort bilden für uns die Schönheit und Vergänglichkeit ab. Genauso stehen sie auch für die Natürlichkeit, die jedem Teil des Lebens inne liegt – auch dem Sterben. So traurig, wie es vielleicht ist.

Nr.5 - Rotbuche

Licht und Schatten existieren gleichzeitig, nicht selten nah beieinander – so wie auf dieser Karte. Lichtblicke und Moment der Freude – trotz und auch in der Trauer – sind da. Manchmal ist es schön, von einem guten Freund, einer Freundin, an die Hand genommen zu werden, um – vielleicht ganz langsam – Augenblicke von Schönheit im Lebens wiederzuentdecken. Ohne dass die Trauer „weg geredet“ wird, denn die darf sein – auch nach Jahren noch.

Ganz bewusst hat diese Karte keinen Text. Gib deine ganz eigenen Worte mit auf den Weg. Hier kannst du über dunkle Schatten und über Licht sprechen – jenachdem, was dir passend erscheint. Du kannst auch einfach ganz konkret eine Einladung zum Spaziergang für einen Trauernden ausdrücken. In der Natur zu sein tut oft gut. „Ich bin Dienstag 14 Uhr bei dir. Wir gehen einfach in den Wald – reden müssen wir nicht… Bis dann“

Das Foto zeigt eine uralte Buche auf einem wunderschönem Friedhof. Der Baum wirkt sehr magisch und kraftvoll. Unter dem ausladenden Blätterdach ist Raum für alles – Licht, Schatten, Wut, Trauer, Verzweiflung, Ruhe, Rückzug…